- hier darf das Dorf noch Dorf sein.
Da kann es einem schon passieren, dass man gegen Abend nicht allein auf der Straße ist, denn auch die Tiere sind auf dem Heimweg. Das vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Ensemble von etwas mehr als 10 Wohnhäusern gibt dem Betrachter ein Gefühl von stehengebliebener Zeit.
Jedoch es tut sich etwas in Probst Woos. Die Bewohner rüsten sich für ihren 7oo jährigen Ortsgeburtstag. Aus alten Schriften und Archiven geht die erste Erwähnung des Ortes im Jahr 1312 hervor. Da kramt man schon in den Bilderkisten vom Dachboden, um noch Zeugnisse aus vergangenen Tagen ans Licht zu bringen.
So fand sich auch ein Bild der ehemaligen Schankwirtschaft mit Fahrradreparaturen und Kolonialwarenhandel, in der sich heute ein Wohnhaus befindet.
Andere wiederum kümmern sich liebevoll um das äußere Erscheinungsbild ihres Häuschens und achten dabei insbesondere auf kleine historische Details, wie die Farben der Türen und Fensterläden.
Ein wenig melancholisch werden die Probst Wooser allerdings, wenn sie an ihr grünes Ortsschild denken. Das alte gelbe hätten die Autofahrer doch eher zur Kenntnis genommen und die Geschwindigkeit einer Ortschaft entsprechend angepasst.